DRITTE ORTE SIND …

… Plätze des Zusammentreffens und bieten Menschen die Möglichkeit der Begegnung mit Kunst und Kultur in ländlichen Räumen. Deswegen fördert das Ministerium für Kultur und Wissenschaft die Konzeptentwicklung und -umsetzung für solche Orte der Begegnung.

Bei einem „Dritten Ort“ im Sinne des Programms handelt es sich im Kern um eine kulturell geprägte Einrichtung. Durch Öffnung und Vernetzung bzw. Bündelung von kulturellen Angeboten wie auch Angeboten der Bildung und Begegnung versteht sich diese Einrichtung als Ankerpunkt für kulturelle Vielfalt, als ein Beitrag der Kultur zur Stärkung des gesellschaftlichen Zusammenhalts, zur Schaffung von gleichwertigen Lebensverhältnissen und zur Stärkung von Identität. Die „Dritten Orte“ sichern und erweitern die kulturelle Infrastruktur im ländlichen Raum und beziehen dabei haupt- und ehrenamtliche Aktivitäten gleichermaßen ein.

Das Programm richtet sich an Projektträger im ländlichen Raum. Es liegt die Gebietskulisse „NRW-Programm Ländlicher Raum“ zu Grunde. Eine Übersichtskarte und eine Liste der Städte und Gemeinden finden Sie auf der Webseite des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen.

Dritte Orte in Nordrhein-Westfalen: Das bedeutet vielfältige kulturelle Angebote, persönliche Begegnungen und die Entwicklung einer starken regionalen Identität. Kurz: Man ist nicht zuhause, aber in bester Gesellschaft. Die Menschen, die hinter den Dritten Orten stehen machen das mit großem Engagement und viel positiver Energie. Das konnten wir erleben, als wir die Dritten Orte in Emmerich, Netphen, Bergneustadt und Rheine besucht haben. Sie sind tolle Beispiele dafür, wie unsere Dritten Orte in ganz Nordrhein-Westfalen aussehen und ankommen. Schauen Sie sich selbst in Ihrer Nähe um – für weiterführende Infos bitte nach unten scrollen.

26 VERANSTALTUNGSORTE

1 | Stemwede

Life House

2 | Rheine

ARTandTECH.space

3 | Emsdetten

Kulturhof Deitmar

4 | Emmerich

Schlösschen Borghees

5 | Hamminkeln

Schloss Ringenberg

6 | Borken

3ECK

7 | Ahlen

Bürgerzentrum Schuhfabrik

8 | Neubeckum

Stadtteilwohnzimmer Verve!

9 | Harsewinkel

Kulturort Wilhalm

10 | Steinhagen

Kultur am Kirchplatz

11 | Löhne

Löhne umsteigen. Der Bahnhof

12 | Hövelhof

Interkulturelles Zentrum Hövelriege

13 | Dörentrup

KulturStellwerk Nordlippe

14 | Blomberg

Wasserschloss Reelkirchen

15 | Kamp-Lintfort

Schirrhof

16 | Waltrop

Haus der Bildung, Begegnung und Kultur

17 | Warstein

FH3

18 | Fürstenberg

KulturScheune1a

19 | Leichlingen

Crew Erlebnis & Freizeit

20 | Schalksmühle

8giebel

21 | Bergneustadt

Jägerhof

22 | Schmallenberg

Dritter Ort Schmallenberg

23 | Bad Berleburg

Bücherei der Zukunft

24 | Netphen-Deuz

Qulturwerkstatt

25 | Mechernich

DODO-Treff

26 | Nettersheim

Haus der Kulturen

Herzlich Willkommen
zum Tag der Dritten Orte

Grusswort von Ministerin Ina Brandes

Herzlichen Willkommen, zum ersten Tag der Dritten Orte!

Dritte Orte haben sich in Nordrhein-Westfalen zu einer festen Größe für vielfältige kulturelle Angebote, für gesellschaftlichen Zusammenhalt, für persönliche Begegnungen und die Entwicklung einer starken regionalen Identität etabliert. Ich bin beeindruckt von dieser Entwicklung, die wir von der Konzeptentwicklung bis zur Umsetzung gerne fördern.

Am Tag der Dritten Orte präsentieren Kultureinrichtungen im ganzen Land ihre vielfältigen Angebote und zeigen, was mit viel ehrenamtlichem Engagement möglich ist. Allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren großen Einsatz meinen herzlichen Dank!

Ich freue mich sehr darauf, die vielfältigen Angebot der Dritten Orte live zu erleben und mit vielen ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ins Gespräch zu kommen.

Wir sehen uns am Tag der Dritten Orte!

Ihre
Ina Brandes
Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen

Das Förderprogramm

Ziele, Aufbau und Strukturdaten

Die Ausschreibung des Landesprogramms „Dritte Orte – Häuser für Kultur und Begegnung im ländlichen Raum“ im Januar 2019 erhielt viel Zuspruch. 150 Bewerbungen aus allen Regionen Nordrhein-Westfalens dokumentierten den landesweit verbreiteten Wunsch, in Dörfern, Klein- und Mittelstädten ländlich geprägter Regionen neuartige Kulturzentren und Begegnungsorte zu entwickeln. Die Bewerbungen bezogen sich auf Orte mit hohem, teils historischem Identifikationswert, auf Stätten der Industriekultur, ehemalige Bildungseinrichtungen, Kirchen und auch auf konventionelle Gebäude wie leerstehende Ladenlokale.

Auf Seiten des fördernden Ministeriums für Kultur und Wissenschaft NRW war die Überzeugung von der Sinnhaftigkeit der Maßnahme stark, und die Teilnahmebedingungen waren bewusst nicht zu eng formuliert. Trotzdem übertraf die enorme Resonanz im positiven Sinn alle Erwartungen. Gefragt hatte die Ausschreibung nach ortsspezifischen Konzepten und realistischen Ideen für Dritte Orte mit deutlich kultureller Programmatik, getragen von einem zukunftsfähigen Verantwortungsnetzwerk und mit konkreten Kooperations- und Netzwerkpartnern. Als Richtschnur der Projektentwicklung hatte das Ministerium gemeinsam mit einer interdisziplinären Fachjury und einem externen Programmbüro zehn wesentliche Merkmale ausgearbeitet. Zu diesen, die seitdem den Dritten Orten als Leitlinien ihrer Planungen dienen, gehören u. a. eine gute Erreichbarkeit, ein niedrigschwelliger Zugang, erweiterte Öffnungszeiten, eine einladende Atmosphäre und Gestaltung, eine gute technische Ausstattung sowie eine Einbindung in die Stadt- / Dorf- bzw. Regionalentwicklung.

ERSTER ORT, ZWEITER ORT, DRITTER ORT

Ein Treffpunkt für alle, ein Ort, um Kultur zu erleben und aktiv zu gestalten – das sind „Dritte Orte“ in Nordrhein-Westfalen. Neben dem ersten Ort, dem Zuhause, und dem zweiten, dem Arbeitsplatz, können sich hier Menschen begegnen und gemeinsam engagieren.

17 Projekte qualifizierten sich im ersten Juryverfahren für eine zunächst einjährige Förderung. Die besagten zehn Merkmale hatten sie in ein auf ihre lokalen Bedingungen zugeschnittenes bedarfs- und beteiligungsorientiertes Konzept gegossen, das die Fachjury überzeugte. Im Verlauf des Förderjahres konnten die geförderten Projekte ihre Kernidee in enger Begleitung durch das Programmbüro und teils unterstützt durch weitere Fachkräfte konkreter ausarbeiten. Das zweistufige Förderverfahren der Dritten Orte sah als nächste Förder- und Entwicklungsstufe eine dreijährige Umsetzungsphase vor. Der Übergang in diese erfolgte allerdings nicht automatisch. Auch die bereits in Phase 1 geförderten Projekte mussten hierfür ein umsetzungsreifes Konzept vorlegen. Dabei setzten manche Projekte spezifische Schwerpunkte für Themen wie Interkultur, kulturelle Bildung oder Digitalisierung. In den Bewerbungsprozess stiegen zusätzlich ganz neue Projekte ein, die sich erstmals bewarben. Da ein Drei-Jahres-Wirtschaftsplan und ein Ratsbeschluss der Kommune vorzulegen waren, stiegen die Teilnahmeanforderungen für Phase 2 deutlich. Der im Vergleich hoch erscheinende Anspruch macht allerdings Sinn, betrachtet man die Umsetzungsphase als realistische Test- und Aufbauzeit, die den späteren, nachhaltigen Regelbetrieb vorbereiten soll.

Aktuell verwirklichen 26 örtliche Initiativen und Netzwerke überall in NRW ihre Dritten Orte. Sie hauchen alten Traditionsgasthöfen neues Leben ein, nutzen leere Kirchen und holen denkmalgeschützte Gebäude aus dem vorherigen Dornröschenschlaf. Aktive Gruppen, zivilgesellschaftliche Akteure und viele ehrenamtlich engagierte Einzelpersonen haben Vereine gegründet, Genossenschaften, Stiftungen oder gemeinnützige Gesellschaften sowie viele informelle Zusammenschlüsse, um die vielen Aktivitäten an den Dritten Orten zu ermöglichen und umzusetzen. Flankierend zu der monetären Unterstützung erhalten die Projektträger in beiden Phasen des Verfahrens individuelle Hilfe und Beratung durch das Team des eingerichteten Programmbüros, welches schon in die Entwicklungsphase des Programms eingebunden war. Mit einem 360-Grad-Blick begleiten und qualifizieren die Mitarbeiterinnen die Projektträger im Hinblick auf das Netzwerk von Akteurinnen und Akteuren, Inhalt und Kultur-Profil, Raum und Gestaltung, Trägerschaft und Verantwortungsstrukturen sowie Betrieb und Wirtschaftlichkeit des jeweiligen Dritten Ortes. Für die gesamte Projektfamilie organisiert und moderiert das Programmbüro themenspezifisch und praxisorientiert den Erfahrungsaustausch durch Workshops, Info-Abende und Tagungen und sorgt insbesondere für Know-how-Transfer unter den vielen haupt- und ehrenamtlich engagierten Dritte-Orte-Machern und -Macherinnen.

Laufzeit: 2019 – 2023

Zwei Förderphasen
Phase 1:
Erarbeitung von Konzepten für die (Weiter-)Entwicklung einer Einrichtung oder eines Ortes zu einem „Dritten Ort“
(Laufzeit 08 / 2019 bis 09 / 2020, bis zu 50.000 EUR pro Projekt)

Phase 2:
Umsetzung von Konzepten „Dritter Orte“ (Laufzeit 02 / 2021 bis 12 / 2023, bis zu 450.000 EUR pro Projekt)

Zweite Generation

Förderung 2024 bis 2028

Mit der neuen Ausschreibung einer Konzeptphase schafft die Landesregierung 2023 die Voraussetzungen für weitere Dritte Orte in Nordrhein-Westfalen. An dem bewährten, zweistufigen Förderverfahren (s. o.) und den Förderkonditionen wird festgehalten. Verändert hat sich die Bemessungsgrundlage für die Zugehörigkeit zum „Ländlichen Raum“. Es gilt eine aktualisierte, weiter gefasste „Gebietskulisse Ländlicher Raum Nordrhein-Westfalen“ (s. u.). Damit können noch mehr Städte und Gemeinden von der Förderung profitieren als in der ersten Generation, darunter auch ländlich geprägte Stadtteile größerer Kommunen.

Die Bewerbungen für die Konzeptphase müssen bis zum 15.11.2023 an bewerbung@dritteorte.nrw eingereicht werden. Gerne steht Ihnen das Programmbüro „startklar“ für eine Erstberatung in diesem Kontext zur Verfügung:

Programmbüro „Dritte Orte“
c/o startklar a + b GmbH
Ruhrstraße 18
58239 Schwerte
T. 02304 -201 3007
E-Mail: info@dritteorte.nrw

Weitere Details, die Förderkriterien sowie das Bewerbungsformular können Sie nachfolgender Übersicht und dem Downloadbereich entnehmen:

Ausschreibung Dritte Orte: Konzeptphase

Anlage Bewerbungsformular

Gebietskulisse "Ländlicher Raum"

Merkmale eines Dritten Ortes 2023